Der Weg aus der Krise
Der Weg aus der Krise beginnt in Ihrem Kopf! Ein „verrückter“ Blick auf die aktuelle Situation mit 3 wertvollen Tipps für Ihre (unternehmerische) Gedankenwelt Ist die Krise bei Ihnen angekommen? Ich meine so richtig angekommen? Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, denn jeder Infizierte ist einer zu viel und unser Mitgefühl für die Menschen, die am Virus verstorben sind oder noch sterben werden, darf keine Grenzen haben. Auch sollten unsere Gedanken den Branchen und Firmen zu teil werden, denen binnen Stunden alle Einnahmequellen entzogen wurde und die um das nackte Überleben kämpfen. Nur lesen Sie diesen Beitrag wohl nicht, um zu hören, worüber Sie sich ohnehin schon Gedanken und Sorgen machen. Sondern um Lösungen zu bekommen. Antworten auf die Frage, wie Sie gerade jetzt Ihr Mindset verändern können. Also lassen Sie mich Ihnen ein Bild geben, um Ihnen zu erklären, welches Mindset wir verfolgen wollen: Wenn Sie einen Stuhl von rechts nach links schieben, ist das kein ungewöhnlicher Vorgang. Doch genau betrachtet ist der Stuhl jetzt im wahrsten Sinne des Wortes „verrückt“ – dabei einfach nur an einem anderen Ort. Ist die Krise wirklich bei Ihnen angekommen? Betrachten wir die aktuelle Situation folgend doch ein wenig „verrückt“, aus einem anderen Blickwinkel, gerne mit etwas mehr Distanz zum aktuellen Geschehen, und beantworten vordergründig die Fragen, wie und wo eine Krise beginnt und was wir tun können, um die Symptome zu bekämpfen. Das wir alle, im selben Boot sitzend, die wirtschaftlichen Folgen dieser Corona-Krise mal mehr und mal weniger zu spüren bekommen werden, ist recht eindeutig. Einen Angebots- und Nachfrageschock dieser Größenordnung hat die Menschheit noch nicht durchlebt. Erinnern Sie sich noch an meine Eingangsfrage? Ist die Krise wirklich bei Ihnen angekommen? Und wie und wo beginnt eine Krise? Krisen, und vor allem ihre subjektive Wahrnehmung durch uns, beginnt in Ihrem Kopf. In Ihren Gedanken. 2008 rauschte eine ebenfalls veritable Krise über uns hinweg. Hat sich Ihr Leben danach dramatisch verändert? War es nicht eher eine Krise, die irgendwo da draußen passierte? Die eher medial als real Zugang zu uns hatte? Der große Unterschied heute ist sicherlich der gesundheitliche Aspekt einer Infektion. Oder doch nicht? Stand heute sind in Deutschland 3250 Menschen am Corona-Virus verstorben und ca. 127.500 infiziert. Im Jahr 2019 verstarben ca. 25.000 Menschen allein in Deutschland an einer Grippe-Infektion. Ist es vielleicht eher die Angst vor der Neuheit der Infektion, davor, dass es noch keinen Impfstoff gibt, der uns ein Gefühl von Sicherheit gibt, die diese Infektion für uns zu einem so viel akuter empfundenen Krise werden lässt? Eine Krise beginnt im Kopf. Und gerade jetzt, wo anders als 2008 die Konsequenzen durch gelangweilte Kinder zu Hause, geschlossene Läden und die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Home-Office für uns real, unbequem und greifbar wird, startet unser Krisenmodus im Kopf direkt durch. Ein Blick auf die Börsen veranschaulicht diesen Gedankengang: Die meisten fundamentalen Basisdaten von börsennotierten Unternehmen haben sich in den letzten 2 Wochen nicht grundlegend verändert. Und doch brechen weltweit die Aktienkurse ein. Bei einer Krise geht eben nicht (nur) um real messbare Fakten. Es geht um Angst, Glaube und Perspektive. Eine Krise beginnt da, wo sie uns bei unseren Emotionen packt. Das sind die Faktoren. Wird es in naher Zukunft um Existenzen gehen? Leider ja. Werden wir alle den Gürtel enger schnallen müssen? Vermutlich ja. Wird sich die Welt nach der Corona-Krise weiterdrehen? Mit Sicherheit! So wie eine Krise beginnt, so endet sie auch. Im Kopf des Betrachters. In jeder Krise steckt eben auch eine Chance, wenn Sie bereit sind, den Blickwinkel zu ändern. Wie eingangs gesagt, ein wenig „verrückt“ zu denken. Darum lassen Sie uns den Blick nach vorn richten und uns im Folgenden drei wertvolle Tipps anschauen, die Sie gestärkt aus der aktuellen Situation hervorgehen lassen: Tipp 1: Vision Haben Sie für Ihr Unternehmen, für Ihre Abteilung, für Ihren Verantwortungsbereich oder für sich persönlich eine Vision? Dann machen Sie sich dieser bewusst und kommunizieren Sie sie, wenn es bei Ihrer Vision Unterstützung und das gemeinschaftliche Arbeiten am Ziel mit anderen baucht. Schaffen Sie für sich und für Ihre Mitarbeiter Klarheit darüber, wo die Reise hingeht, und verstehen Sie die aktuellen Herausforderungen als Prüfung auf Ihrem Weg zur Erfüllung Ihrer Vision. So geben Sie sich und anderen eine Perspektive und nehmen dem Schrecken die Angst. Sie haben noch keine Vision entwickelt? Dann nutzen Sie jetzt die Zeit und stimmen sich durch die Arbeit an Ihrer Vision gedanklich auf eine erfolgreiche Zukunft ein. Tipp 2: Haltung Haben Sie noch die Möglichkeit, aktiv mit Ihren Kunden und Lieferanten in Kontakt zu treten? Jetzt ist nicht die Zeit, Verträge aus einer Position der Stärke neu zu verhandeln. Jetzt ist nicht die Zeit, auch wenn es wirtschaftliche Zwänge erfordern sollten, auf das Umsatzpedal zu treten. Jetzt ist die Zeit, Haltung zu bewahren und zu zeigen. Kunden und Lieferanten im Rahmen Ihrer aktuellen Möglichkeiten zu unterstützen und gemeinsam Lösungen und Szenarien zu entwickeln, um den kommenden Herausforderungen zu trotzen. Zahlen Sie gerade jetzt auf die Beziehungskarte ein. Nicht jeder Ihrer Kunden und Lieferanten wird sich nach der überstandenen Krisensituation Ihrer Haltung noch bewusst sein. Doch der überragend größte Teil wird es – und sie werden Ihnen danken. Vielleicht bieten sich Ihnen sogar genau jetzt einmalige Chancen, Kunden über kostenfreie oder zu stark reduzierten Preisen angebotene Waren und/oder Dienstleistungen zu gewinnen, die Sie in „normalen“ Zeiten nicht oder weitaus schwieriger für sich hätten begeistern können. Diese „gewisse“ Haltung sollten wir nicht nur im Geschäftsleben an den Tag legen. Denken Sie auch an Ihr Lieblingsrestaurant um die Ecke, Ihren Friseur, den Sie seit 10 Jahren aufsuchen, oder an die Menschen in Ihrem Supermarkt, die gerade für uns das Leben aufrechterhalten. Zeigen Sie auch hier Haltung: Kaufen Sie einen Gutschein bei Ihrem Lieblingsrestaurant oder Ihrem Friseur. Vielleicht bereiten Ihnen die € 20,- keine allzu großen Schmerzen und Sie sichern so, zusammen mit andern, die es Ihnen gleichtun, das Überleben dieser Unternehmen. Ein Lächeln sollten Sie in jedem Fall immer für die freundliche Kassiererin sowie die fleißigen Männer der Müllabfuhr bereithalten. Haltung schafft Solidarität und
„Bevor Sie wahnsinnig werden: stehen Sie zu Ihrer Angst!“
Der Kommunikationsexperte Hans-Uwe L. Köhler beobachtet zunehmende Angst bei Unternehmen und Führungskräften: Eine wachsende Unsicherheit darüber, wie man mit der Krise richtig umgehen soll, verhindert, dass Entscheider ihre mentale Balance behalten. Für das, was aktuell auf dieser Welt geschieht, haben wir keine mentale Vorbereitung getroffen – vielleicht auch nicht treffen können oder wollen. Doch die Frage, wie die Welt sich auf eine Pandemie hätte vorbereiten können, wird zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert… Früher konnte man sich in einer Situation wie jetzt vielleicht mit dem „Gottesurteil“ als Erklärungsmodell beruhigen, denn die Lösung aller Probleme läge hier im Ertragen und Aushalten, „Gott-steh-uns-bei“. Und es gibt heute noch genügend religiöse Richtungen und Denkschulen, die tatsächlich die Unabwendbarkeit des Schicksals für eine gültige Lebensmaxime halten. Ich bin nicht dieser Auffassung: Für mich bedeutet menschliches Sein „sich seiner selbst Bewusstsein“. Das ist die Lernaufgabe für jeden Lebensweg. Der Umgang mit der Angst Ich möchte Thema Angst offensiv und direkt ansprechen. Mich zum „Sprecher“ der Angst machen. Der Vorteil für meine Klienten und auch Sie in diesem Beitrag: Sie können sich das erst einmal aus einer ausreichenden Distanz anhören, ohne gleich zustimmen zu müssen – dafür ist immer noch Zeit. Und die kommt! Gestehen wir uns selbst ein, dass wir Angst haben. Angst als solche hat eine größere Bandbreite, als wir es vermuten oder uns eingestehen wollen. Von völlig diffuser Angst („Keine Ahnung, wovor ich Angst habe – aber als Lebens-Schisser war das schon immer meine Grundstimmung – und jetzt erst recht“) bis hin zu reiner Todesangst („Ich werde sterben!“). So könnte man hier nicht Karl Valentin ins Feld führen: „Alle Menschen müssen sterben, ich wahrscheinlich auch!“ Das ist doch Humor, oder nicht? Wahr ist, dass Menschen sich schon darüber im Klaren sind, dass sie sterben müssen. Aber doch nicht jetzt! Und doch nicht so! Das hatten wir uns alle doch ganz anders vorgestellt. Einspruch! Doch ganz ehrlich gesprochen: Haben wir uns unseren Tod wirklich „vorgestellt“ oder uns eher etwas „vorgemacht“? Wir haben unseren Tod erträumt: Bei bester Gesundheit, im Kreise der Familie, nach einem guten Essen, mit einem Glas in der Hand und Gottes Segen (es muss ja deswegen kein Pastor dabeistehen) um dann ohne Schmerzen hinüberzugleiten. Wer will schon im Koma liegen, künstlich beatmet werden, einsam und anonym an einer Maschine hängen, um dann, von einem Gabelstapler getragen, in einem Kühlraum auf die Einäscherung zu warten? Ich habe in meinem Buch „Hau eine Delle ins Universum“ tatsächlich meine eigene Todesanzeige veröffentlicht. Gut, dass konkrete Datum musste ich freilassen – aber eine Herausforderung war das schon. Was soll man eines Tages schließlich über uns schreiben oder lesen? Was wollen wir den Hinterblieben denn noch „nachrufen“? Kein Mensch wird seinen eigenen Nachruf je lesen. Zurück in unser aktuelles Wirtschaftsleben. Ich beginne meinen Angst-Dialog mit einer sehr direkten Empfehlung an Sie: Gestehen Sie sich selbst ein, dass Sie Angst haben. Wenn Sie das im Selbstgespräch machen wollen, dann reden Sie sich dabei mit Ihrem eigenen Vornamen an. Das tut zweifelsohne weh, befreit Sie aber. Der Vorteil: Ab hier müssen Sie sich und anderen nichts mehr vormachen! Je erfolgreicher man bis jetzt war, umso schwieriger wird das Eingeständnis der Niederlage; erinnern Sie sich nur an Gerhard Schröder, als er nach der verlorenen Bundestagswahl Angela Merkel gegenübersaß und das Ergebnis der Wahlniederlage nicht eingestehen konnte! Sich selbst seine Ratlosigkeit einzugestehen ist gewiss nicht einfach. Denn auch noch so seriöse Nachrichtenportale wie ARD und ZDF werden trotz der Zahlen und Fakten keine Informationen liefern können, die uns unsere Angst nehmen. Dabei sind es doch gerade Entscheidungsträger wie Sie und ich gewohnt, mit Fakten und Zahlen umzugehen – und trotzdem bleibt in diesen Tagen nur ein die gelb-rote, tausendfach vergrößerte visuelle Darstellung des Virus als Orientierungspunkt über. Man muss sich also selbst eingestehen, dass Ideen und Lösungen fehlen. Natürlich ist jeder Unternehmer bestrebt, alles zu tun, um sich und sein Unternehmen zu retten. Doch wie? Als Macher, Zupacker, und eben nicht als der vielgescholtene Unterlasser, haben wir Unternehmer bisher immer einen Weg gewusst. Aber dieses Mal? Gerade erfolgreiche Unternehmer haben allergrößte Schwierigkeiten, diese Ratlosigkeit ihren Familien und den besten Freunden gegenüber einzugestehen! Dabei ist es häufig so, dass die Lebenspartner und selbst die eigenen Kinder schon längst wissen – oder zu mindestens erahnen – dass der „Chef“ am Ende seines Lateins ist. Allerdings: Wer das zugeben kann, wer von seinem Erfolgssockel heruntersteigen kann, den erwartet keine Häme, sondern Achtung, Zustimmung und vielleicht sogar Mitgefühl! Die absolute Härteprüfung bestehen darin, sich dieses „Nicht-weiter-wissen“ vor seinen Konkurrenten einzugestehen! Interessant in diesem Zusammenhang ist der folgende Hinweis: Alkoholiker beginnen ihre Vorstellungsrunde bei den „Anonymen Alkoholikern“ mit dem Satz: „Ich heiße (Vorname) und ich bin Alkoholiker!“ und nicht mit der Begründung oder Erklärung was alles passiert ist und warum sie jetzt trinken und wie ungerecht das Leben doch ist! Daher möchte ich Ihnen empfehlen, sich zur Klärung Ihrer Situation mit dem folgenden Fragen auseinanderzusetzen: „Befinden Sie sich persönlich aktuell in Lebensgefahr?“ Wenn nicht, dann lohnt es sich doch in jedem Fall mit Freude weiterzuleben! Ich weise immer wieder gerne auf den altbekannten Satz hin: „Ich mache mir solche Sorgen!“ Genau: Wir machen uns die Sorgen selbst! Da kommt doch morgens kein Brief, auf dem steht: „Hallo, ich bin deine neue Sorge!“ Wir machen sie uns auf Grund der uns bekannten, von uns eingeschätzten Faktenlage. Blöd nur, dass wir längst nicht über alle Fakten verfügen. Die wichtigste Unklarheit verbindet sich mit zwei Fragen: Wie lange? Und dann, danach? „Befindet sich Ihr Unternehmen in Lebensgefahr?“ Das ist manchmal schwer abzuschätzen. Der eine oder andere Unternehmer wird sich eingestehen müssen, dass diese Gefahr unmittelbar droht. Dann bleibt nur die Insolvenz. Der Wiederaufbau beginnt unmittelbar danach. Ist deswegen auch gleich das Leben in Gefahr? Vielleicht der Weinkeller, der Lebensstandard, die ganz persönliche Attitüde. Jetzt können Unternehmer mal zeigen, wie ernst es ihnen mit der Phrase „raus aus der Komfortzone“ ist. Der folgende Hinweis darf keinesfalls unterschlagen werden: „Niemand erwartet, dass Sie die möglichen Rücklagen komplett für die Rettung des Unternehmens opfern werden. Sie brauchen ein Minimum für den