Die nachfolgenden Generationen & New Work: So gelingt der Wandel auch in Ihrem Unternehmen

New Work & Generationen

Lassen Sie uns für einen Moment die Corona-Krise vergessen. Denn auch ohne Corona ist das Jahr 2020 für Unternehmen und Führungskräfte weltweit von Signifikanz. Statistisch sind seit diesem Jahr 50% der Arbeitskräfte in Unternehmen Angehörige der Gen Y oder folgender Generationen. Was verbinden Sie mit diesen nachwachsenden Generationen? Das erste, was uns einfällt ist das Schlagwort „New Work“.

New Work-Prinzipien sind für uns alle wohl keine neuen Konzepte mehr.

Flexibles, zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten. Ein verstärkter Blick auf Unternehmenswerte und wie diese zu den individuellen Werten und Treibern des Mitarbeiters passen. Ein stärkerer Fokus auf Innovation, Schnelllebigkeit, konstante Veränderung, Digitalisierung und konstantem Lernen. Doch hat diese New Work bisher einen langsamen, stetigen Einzug in die Unternehmen halten dürfen. Parallel zum schrittweisen Eintritt der nachwachsenden Generationen, mit der wir sie verbinden, in den Arbeitsmarkt haben wir New Work und seine Prinzipien bisher tröpfchenweise initiiert bekommen, sie nach und nach in Führungsstile und Arbeitsweisen integriert.

Und nun, in dem Jahr, in dem New Work und Old Work Generationen sich in den Unternehmen die Waage halten, betritt – fast schon wie auf Kommando – Corona die Bühne. Wo wir gestern noch gearbeitet haben, wie schon seit Jahrzehnten gearbeitet wurde, sitzen wir plötzlich vergleichsweise unbeaufsichtigt in unseren Home Offices. Und bekommen die größte Dosis an New Work, mit der wir kollektiv je konfrontiert wurden. Passend, oder nicht?

Heute haben wir viele Facetten von New Work mehr oder weniger bewusst am eigenen Leib erfahren. Was uns die Gelegenheit gibt, zum informierten Gestalter unserer unternehmerischen Zukunft werden. Ganz nach dem Motto „was gut, das ist kann bleiben. Was nicht gut ist, das verbessern wir.“

Dafür haben wir für Sie die 6 wichtigsten New Work-Prinzipien zusammengetragen. Welche Vorteile bringen Sie Ihnen konkret, wenn Sie sie in Ihren Führungsalltag mit aufzunehmen? Und was Sie tun können, um auch Mitarbeiter für die Veränderung zu begeistern, die nicht der Gen Y angehören?

Von der Work-Life-Balance zur Work-Life-Blend

Auf der Suche nach einem prototypischen Beispiel für die Veränderungen, die nachwachsende Generationen von ihren Arbeitgebern einfordern, gibt es wohl kein besseres als die Konzepte von der momentan vorherrschenden „Work-Life-Balance“ zur neuen, flexibleren „Work-Life-Blend“. Generation Y und ihre Nachfolger suchen nicht einen guten Kompromiss zwischen Arbeit und Privatem. Für sie verschwimmen die Grenzen. Sie wünschen sich die Autonomie, ihren Alltag ganzheitlich zu gestalten und wollen Verantwortung – für ihre Resultate und ihre Arbeitszeiten.

1. Flexibilität

Flexibilität, wie sie die New Work sieht? Damit kommen die meisten Führungskräfte spätestens in Mitarbeiter- und Vorstellungsgesprächen in Berührung. Egal ob flexible Arbeitszeiten oder Flexibilität darin, ob man heute vom Büro, dem Home Office oder dem Café drei Straßen weiter arbeitet. Die grundsätzliche Botschaft der Gen Y ist hier „vertraue mir, dass ich weiß, wie, wann und wo ich am besten arbeite und was ich tun muss, um gute Ergebnisse zu liefern.“

Was spricht dafür?

Flexible Arbeit für Führungskräfte und Mitarbeiter klare Vorteile. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Menschen ganz individuelle Produktivitätskurven haben und entsprechend zu sehr unterschiedlichen Tageszeiten „in Höchstform“ sind, wenn es um ihre Produktivität geht. In manchen Fällen heißt Flexibilität nicht mehr, als dass man tagsüber kurz einen privaten Termin wahrnehmen kann, um den Kopf frei zu bekommen und im Anschluss mit gesteigerter Konzentration wieder zurück an die Arbeit zu gehen.

Was kann ich tun?

Wo die Arbeit nicht an fixe Zeiten gebunden ist, also abseits von Vertrieb und kooperativem Arbeiten mit Kollegen und Kunden, kann durch den Verzicht auf klassische Arbeitszeit-Modelle und die Präsenz am Bürotisch ein echter Mehrwert geschaffen werden. Für Mitarbeiter und Unternehmen. Wichtig dabei ist vor allem, dass für beide Seiten von Anfang an klar ist, dass der Mitarbeiter mit mehr Flexibilität auch die Verantwortung für eine gute Kommunikation, seinen Aufgabenbereich und seine Arbeitsergebnisse hat.

2. Individualisierung der Arbeit

Damit flexibles Arbeiten funktionieren kann, gibt es zwei große Themen, über die man die Grundlagen für diesen Erfolg schaffen kann. Einer dieser Bereiche ist die Individualisierung und die Vereinnahmung – oder auf Englisch Ownership – der Arbeit, die jeder Einzelne von uns tut. Die Gen Y fordert von ihren Arbeitgebern, sich mit dem Unternehmen über Werte, Ziele und Sinn identifizieren zu können. Darin begründet sich auch die Bereitschaft, mehr als vertraglich vereinbart zu arbeiten. Vielleicht mal ein Wochenende zu investieren, um ein Projekt fertigzustellen. Sich auch in der Freizeit zu Themen weiterzubilden, die sie in ihren Aufgaben voranbringen können. „Wenn ich für das brenne, was ich tue – ist es dann wirklich Arbeit?“ ist eine gute Aussage, um das Mindset hinter Work-Life-Blend zu erklären.

Was spricht dafür?

Diese Einstellung bietet Unternehmen und Führungskräften komplett neue Potenziale. Wann ist etwa ein Vertriebsmitarbeiter effektiver, als wenn er selbst an das Produkt glaubt? Wir alle wünschen uns – und rekrutieren – Mitarbeiter, die überzeugt sind, von dem was sie tun. Einerseits, weil wir uns darauf verlassen können, dass sie ihre Aufgaben exzellent erledigen. Darauf, dass sie Ihre eigenen Gedanken und Ideen mit einbringen werden, was für uns eine echte Unterstützung ist. Andererseits sind genau diese Kollegen auch diejenigen, die uns in unseren Zielen unterstützen werden. Die bereit sind, die Extrameile zu gehen, damit wir gemeinsam Erfolg haben. Ein echtes Team, das weniger Wert auf Hierarchie legt und sich dafür darauf fokussiert, für den Kunden und das Unternehmen das bestmögliche Ergebnis zu schaffen. Ein Ergebnis, hinter dem es uneingeschränkt stehen kann.

Was kann ich tun?

Damit Mitarbeiter sich so sehr mit der Sache identifizieren können, ist es einerseits wichtig, schon im Recruiting klar und ehrlich die Werte und Erwartungen des Unternehmens und des Teams zu kommunizieren. Nur so kann der Bewerber – und Sie – gut einschätzen, wie sehr sie zueinander passen werden. Der beste potenzielle Mitarbeiter nutzt dem Unternehmen wenig, wenn der Lebenslauf passt, die Werte aber nicht. Andererseits erfordert Individualisierung und Ownership, dass Aufgabengebiete und Themen im Team gegebenenfalls neu verteilt werden. Mitarbeiter brauchen hier die Gelegenheit, Verantwortung für ein Thema zu haben. Alle Stellschrauben justieren zu können und die Freiheit, erst am Endergebnis gemessen zu werden. Dafür sollten sie auf jeden Fall gut kommunizieren und regelmäßig Feedback einholen. Gleichzeitig kann sich kein Mitarbeiter oder Team jemals fühlen, als hätten sie Gestaltungsfreiheit über eine Aufgabe, wenn sie nur Einfluss auf einen kleinen Teil des Ganzen haben. Die Umstrukturierung von Aufgaben in sinnvolle Bereiche und „Pakete“ wie Verantwortung für einen Kunden oder das plattformübergreifende Marketing eines Produkts ist hier die Lösung.

3. Neue Kommunikations- und Kollaborationswege

Die andere Grundlage für flexibles Arbeiten ist die Implementierung von internen Kommunikationstools um die zeit- und ortsversetze Zusammenarbeit des Teams sicherzustellen und zu fördern. Viele Unternehmen verharren noch in Strukturen, wie sie vor der Digitalisierung nützlich und wichtig, aber heute viel weniger nötig sind. Solange es eine stabile Internet-Verbindung gibt, können Mitarbeiter heute von überall arbeiten. Und dank Smartphones ist es für Führungskräfte ein leichtes, mit ihren Mitarbeitern in Kontakt zu treten, Feedback zu geben oder nachzuhören, wie die Stimmung im Team zur Zeit ist.

Die nachwachsenden Generationen ersetzt heute schon E-Mails mit internen Kollaborationsplattformen wie Microsoft-Teams, Telefonate durch FaceTime oder andere Videotelefonie-Tools. So (re)agieren sie schneller und oft unabhängig von ihren offiziellen Arbeitszeiten. Mit Ownership für eine Aufgabe geht in der New Work auch einher, erreichbar zu sein, wenn es Probleme gibt und schnell auf Herausforderungen zu reagieren.

Was spricht dafür?

Kollaborationsplattformen, egal ob Slack, Teams oder andere Optionen, vereinfachen die Abstimmung zwischen Mitarbeitern und funktionieren gleichzeitig als Zentrum für die Arbeit an Projekten und Themen. Hier können Dokumente abgelegt werden, Videocalls geführt und gechattet werden, ohne, dass ein Plattform- oder Gerätewechsel nötig wird. Zahlreiche, zusätzlich installierbare Programme und Plug-Ins erlauben dazu auch die Individualisierung der Plattform auf die exakten Bedürfnisse des jeweiligen Teams und Unternehmens. Außerdem sammeln sich alle für die tägliche Arbeit wichtigen Informationen an einem Ort. Solange der Mitarbeiter seinen Laptop, Tablet oder Smartphone dabei hat, erlaubt ihm die Kollaborationsplattform ein ortsunabhängiges Arbeiten.

Was kann ich tun?

Egal, ob Sie schon eine Kollaborationsplattform nutzen oder nicht: Bestimmt gibt es an der ein oder anderen Stelle noch verstecktes Potenzial, um die Kommunikation und Kollaboration zu verbessern! Bitten Sie ihr Team, vielleicht in einem kurzen gemeinsamen Meeting oder als Vorbereitung auf das Mitarbeitergespräch, sich zu überlegen, welche Aufgaben, Probleme oder Herausforderungen sie über eine Kollaborationsplattform lösen würden. „Was sollte die Plattform für Dich können?“ Wenn Sie alle Themen zusammentragen, werden Sie schnell ein gutes Gefühl dafür haben, was Ihr Team hier wirklich braucht, um effektiver und effizienter zu arbeiten. Als beweisendes Vorbild liegt es jetzt an Ihnen, sich mit den (möglichen) Plattformen auseinanderzusetzen und sie auszutesten. Und vor allem: Ihre Mitarbeiter anzuhalten, es ihnen gleich zu tun! Zum Beispiel indem sie die zuvor geäußerten Wünsche (auch mit Hilfe der vielen guten YouTube Video-Tutorials) umzusetzen. Fordern Sie Ihr Team auf, für interne Kommunikation keine Mails mehr zu versenden, interne Telefonate nur noch über integrierte Videotelefonie-Lösungen zu führen und alle verfügbaren Tools der Plattform auszutesten.

Vom „Knowledge Worker“ zum „Learning Worker“

Mit der Digitalisierung ist Wissen für jeden überall und jederzeit verfügbar. Alles was wir brauchen ist unser Smartphone. Der Wert von Wissen und Information als solches hat abgenommen. Im Gegensatz dazu wird die Fähigkeit, das Wissen auf aktuelle Situationen anzuwenden, Informationen zu verarbeiten und nutzenbringend einzusetzen und wichtige von unwichtigen Daten zu trennen immer wichtiger und relevanter. 

4. Konstantes Lernen

New Work strebt danach, immer effizienter und effektiver zu werden. Das heißt auch, dass sich die Gen Y immer neue Tools und Informationen aneignen will, um ihre Arbeit besser und gewinnbringender zu gestalten. Durch neue Technologien und Medien ist dieses Lernen heute überall und auf unzählige verschiedene Arten genau abgestimmt auf die Bedürfnisse und Interessen der Lernenden möglich. Nachwachsende Generationen glauben nicht, dass sie nach der Ausbildung oder dem Studium „ausgelernt“ haben. Sie sind sich darüber bewusst, wie viel sie noch nicht wissen. Aber sie sind sich genauso darüber im Klaren, dass sie jederzeit alles lernen können, was sie möchten. Das verschiebt an vielen Stellen im Unternehmen den Fokus der Weiterbildung: Es geht weniger darum, neues Wissen zu vermitteln. Vielmehr sollte es darum gehen, wie das Wissen bestmöglich in den Alltag eingebracht und sinnvoll genutzt werden kann.

Was spricht dafür?

Weiterbildung und Training sind für die meisten Unternehmen nicht neu. Um erfolgreich ganz vorne mitzuspielen braucht es ein Team, das in seinen Tools und Techniken auf dem aktuellsten Stand ist. Wenn Sie erfolgreich Mitarbeiter eingestellt haben, deren Werte und Ziele denen Ihres Unternehmens entsprechen, wollen diese sich so viel wie möglich weiterbilden und zu Experten in ihren Aufgaben werden. So kann ihr Team Sie dabei unterstützen, bessere Lösungen, innovative Produkte und Dienstleistungen oder neue Marketing-Ideen zu entwickeln. Und Ihr Unternehmen profitiert vom gesammelten Wissen und Input der gesamten Mannschaft.

Was kann ich tun?

Um Lernen im Sinne der New Work zu fördern, gibt es zwei spannende Bereiche, die Sie idealerweise beide nutzen können: Online und offline. Heute gibt es unzählige Online-Lernplattformen für Unternehmen, die zum Teil ganz auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Themen und Tools unterrichten. Während Wissen in der digitalisierten Welt kostenfrei und jederzeit verfügbar ist, ist die Masse an guten und schlechten Informationen schnell so überwältigend, gerade mit Blick auf unbekannte Themen, in die sich ein Mitarbeiter einfinden möchte. Dafür ist eine Online-Plattform als Basis für einen unternehmens- oder abteilungsweit einheitlichen Wissensstand zu wichtigen Inhalten eine exzellente Grundlage für weitere Lernerfolge. Außerdem schaffen Sie für Ihre Mitarbeiter so eine Messlatte an vertrauenswürdigen Informationen, anhand derer sie ihre weitere Recherche zum Thema ausrichten können. Auf der anderen Seite bleiben Präsenztrainings, gerade wenn es um das Erlernen von interaktiven Themen geht, wichtig. Die richtige Kundenansprache, Einwandbehandlung und Präsentation von Produkten sind einige Beispiele für Inhalte, die auch in der digitalisierten Welt gerne face-to-face gelernt werden wollen. Der Fokus hier: Weniger Unterricht und mehr Interaktion.

4. Weitergabe von Wissen und Information

Der Satz „Wissen ist Macht“ hat für viele Generationen dazu geführt, dass Wissen und Informationen bewusst nicht geteilt wurden um sich so einen Wettbewerbsvorteil, zu erschaffen. Mit der heutigen freien Verfügbarkeit von Wissen hat diese Aussage an Macht verloren. Wenn ich einen Informationsvorsprung habe kann dieser durch die Digitalisierung nur noch zeitlich begrenzt sein. Und was ist der Vorteil für mich, wenn mein Kollege – wenn auch später – genau dasselbe Wissen hat, wie ich? New Work sieht gerade im Teilen von Wissen eine große Chance. Indem ich über das spreche, was ich weiß, mir Feedback einhole und im Gegenzug neue Informationen zu einem Thema bekomme, können beide Parteien profitieren. Gerade in einer vernetzten Welt haben diejenigen einen Vorteil, die in der Lage sind, im Team zu arbeiten und ein möglichst diverses Netzwerk an Kontakten um sich herum aufzubauen.

Was spricht dafür?

Wenn Wissen frei verfügbar ist, dann entsteht kein Vorteil daraus, Informationen zurückzuhalten. Vielmehr kann man es als eine Art soziale Währung verstehen, durch die Netzwerke und Kontakte aufgebaut und gepflegt werden können. Wer viel Wissen an sein Umfeld weitergibt, der fördert seine Beziehungen. Egal ob zu Kunden, Kollegen oder dem weiteren Kreis an Kontakten in seinem Umfeld, die sich früher oder später in irgendeiner Art nützlich erweisen könnten. Auch wenn das niemals das primäre Ziel sein sollte. Gleichzeitig verhindert ein unternehmensinterner, guter Informations- und Wissensfluss Engpässe. Sind alle Mitarbeiter jederzeit über alles für sie Relevante informiert, können sie proaktiv auf Probleme reagieren. Ebenso wird kein Mitarbeiter mit Aufgaben überhäuft, die nur er erledigen kann. Etwa die Erstellung von Recherchen oder im einfachsten Fall das Auswechseln einer Druckerpatrone.

Was kann ich tun?

Ein reger Austausch zwischen Mitarbeitern zu verschiedenen Themen und die Weitergabe von Wissen kann Ihrem Team dabei helfen, als Einheit besser zu kooperieren. Ein guter Anfang dafür kann zum Beispiel ein gegenseitiges Weiterbildungs-Programm sein. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter ein bis zwei Themen definieren, in denen Sie mehr Wissen als ihre Kollegen haben. In einer zentralen Liste können die Kollegen dann, wenn sie ein Problem haben, nachschauen, welcher Mitarbeiter sich besonders gut mit diesem Thema auskennt und sich „weiterbilden“ lassen. Die Themen können sowohl solche sein, die direkt mit den Aufgaben desjenigen zu tun haben. Aber genauso allgemeinere Fähigkeiten, wie ein guter Umgang mit PowerPoint oder ähnlichem. Wichtig dabei ist es, den Mitarbeitern, je nachdem wie intensiv Sie diesen Wissensaustausch betreiben möchten, die Zeit zur Verfügung zu stellen, sich mit der gegenseitigen Weiterbildung auseinanderzusetzen. So können alle Mitarbeiter vom Wissen und den Fähigkeiten der anderen profitieren.

5. Fokus auf Kollaboration

Die Gen Y und ihre Nachfolger sind durch die Digitalisierung vernetzter und in manchen Hinsichten kommunikativer als vorhergegangene Generationen. So setzt die New Work darauf, im Team zu kollaborieren und gemeinsam das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Gerade divers aufgestellte Teams erreichen so exzellente Resultate, da sie Ideen generieren und Themen aus verschiedenen Bereichen zusammentragen können, wie es homogene Projektteams aus Mangel an Diversität nicht können. Der New Work geht es dabei wenig um die Leistung des Einzelnen und viel mehr darum, dass sie ihrer Ownership für das Thema nachkommen und entsprechend herausragende Ergebnisse erzielen, für die sie 100 % einstehen.

Was spricht dafür?

Das Arbeiten alleine oder in immer gleichen Teams hat zwar den Vorteil, dass sich die Gruppe aufeinander einspielen und so oft effizienter arbeiten kann. Aber gerade, wenn es um kreative Lösungen für Probleme und Innovation geht, drehen sich die Gedanken schnell im Kreis. Diverse Teams aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Ansichten können durch ihre breit gefächerte Expertise echte „out of the box“ Resultate erzielen, die Ihnen als Führungskraft und Ihrem Unternehmen mehr Mehrwert stiften werden. Durch Kollaboration entstehen so etwa komplett innovative Produkte, die wichtige Kundenbedürfnisse auf eine gänzlich neue Art und Weise befriedigen und Sie damit in eine hervorragende Position am Markt bringen können.

Was kann ich tun?

Der einfachste Weg, Kollaboration zu schaffen, ist es, Mitarbeiter in neuen Konstellationen zusammenzubringen. Ein Weg dafür der Ihrem Unternehmen doppelt zu Gute kommt, ist etwa eine internes „Fitnessprogramm“. Hier können ähnlich eines Frühjahrsputzes für Ihr Unternehmen Fleißaufgaben aus dem Weg geräumt oder Prozesse vereinfacht werden. Indem Sie die Gruppen mit Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen besetzen, die alle an mit diesem Thema oder einer potenziellen Lösung zu tun haben, kann Ihr Team intern Übung darin bekommen, in neuen Konstellationen zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig fördern Sie so bei allen ein größeres Verständnis für die Aufgaben, die andere Teammitglieder erledigen. Bestimmt ergeben sich dabei auch Berührungspunkte oder Ideen, wie auch außerhalb des Fitnessprogramms Themen einfacher gestaltet werden können, oder wo ein weiterer Austausch spannende neue Ideen bringen kann.

Unserer Erfahrung nach lassen sich nicht alle diese New Work-Prinzipien gleichzeitig oder sofort im Unternehmen implementieren. Vielmehr ist ein schrittweises Vorgehen ein guter Weg, um alle Generationen abzuholen und für Ihre Mitarbeiter Vorteile aus den neuen Konzepten zu schaffen. Gerade wenn Ihr Team, wie in den meisten Unternehmen, eine Mischung aus den verschiedensten Generationen ist, lohnt es sich, erst einmal Prinzip einzuführen und für sich zu optimieren. Ideal ist es dazu, mit der Umverteilung und Ownership von Aufgaben- und Themenbereichen anzufangen. Hier ergibt sich das größte Potenzial, bei allen Mitarbeitern eine echte Verbesserung ihrer Leistung und Arbeitszufriedenheit zu schaffen und ihnen darauf aufbauend die weiteren Aspekte von New Work an die Hand zu geben, um sie noch stärker in ihren jeweiligen Aufgaben zu machen.

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