Viele Manager überschätzen sich, indem sie davon ausgehen, dass sie Macher-Qualitäten haben. Häufiges Jammern ihrer Kollegen und Mitarbeiter bringt sie um ihre unternehmerische Motivation – führt aber auch dazu, dass sie selbst ins Meckern verfallen. Jedoch baut Meckern nur Barrieren im Kopf auf, die Entscheidungsräume verschließen.
Barrieren sind für Menschen mit Macher-Qualitäten ein Fremdwort, denn sie sind aktiv und handeln ergebnisorientiert. Sie treffen Entscheidungen. Und das ist der ausschlaggebende Punkt – um Macher-Qualitäten zu besitzen, müssen Entscheidungen getroffen werden. Viele Menschen tun sich allerding sehr schwer damit. Aber warum?
DAS „OPFER“ ODER DER „MACHER“
Was braucht man, um Entscheidungen treffen zu können? Genau, Mut. Denn selbst wenn Pro-und-Contra-Listen erstellt wurden und das richtige Bauchgefühl da ist, ein gewisses Risiko, die falschen Entscheidungen zu treffen besteht immer. Und da scheiden sich die Geister: Mutige Menschen entscheiden und weniger mutige, die tendenziell passiven „Opfer“, brauchen viel zu lange oder trauen sich nicht Entscheidungen zu treffen.
Die „Entscheidungs-Drücker“ fragen sich hingegen „Warum läuft es bei anderen immer besser als bei mir?“, „Wann geht mein Leben endlich richtig los?“ oder „Warum passiert das immer mir?“ etc. Wer sich diese Fragen stellt, der ist nicht Herr seiner Entscheidungen. Denn es wird nicht argumentiert, es wird einfach die Situation angenommen in der sich das „Opfer“ gerade befindet. Über ihn wird entschieden.
WIE KANN ICH MACHER-QUALITÄTEN BEKOMMEN?
Entscheidungen zu treffen, ist eine Übungssache. Zunächst muss man sich aus der „Opfer-Rolle“ befreien und darf die oben genannten Fragestellungen oder Aussagen nicht mehr verwenden. Stattdessen wandeln sie die „Opfer-Aussagen“ zu „Macher-Fragen“ um. Anstatt „Wie soll das denn gehen, das ist nicht zu schaffen!“ lieber „Wen oder was brauche ich, um das Ziel zu erreichen?“. Solche Aussagen oder Fragen helfen Ihnen dabei, einen konstruktiven und energischen Zustand zu erreichen.
Wenn eine Entscheidung ansteht, dann stützen Sie sich einfach auf diese fünf Entscheidungshilfen: Kenntnis, Erfahrung, Intuition, Verantwortung und Pragmatismus.
NICHTS GEHT ÜBER DIE KENNTNIS DER FAKTENLAGE
Entscheidungen treffen ohne gründliche Kenntnis und Verständnis der Faktenlage ist nutzlos. Es gibt leider zu viele Führungskräfte, die nach diesem Prinzip leben.
Die Grundlage, Entscheidungen zu treffen ist das Herausfiltern von zielführenden Informationen, die sich mit den Zukunftsauswirkungen der unterschiedlichen Entscheidungsoptionen beschäftigen. Eine Pro-und-Contra-Liste kann Ihnen dabei helfen, die Faktenlage zu verstehen.
10.000 ÜBUNGSSTUNDEN FÜR DIE „MEISTERSCHAFT DER ENTSCHEIDER“
Ob im Privat- oder Berufsleben. Ob Führungskraft oder Privatmensch. Jeder hat schon unzählige Entscheidungen getroffen, große und kleine. Wie bei jedem Verhalten was wiederholt wird, entwickelt sich hier eine Könnerschaft. Würde es „Meisterschaften“ im Entscheidungen treffen geben, dann bräuchte man laut Experten 10.000 Übungsstunden. Da wir zu jeder Stunde viele kleine Entscheidungen treffen, sind wir alle geborene und gewachsene Topentscheider. Jedoch muss sich jeder der Entscheidungen bewusst werden, damit die darauffolgenden Erfahrungen abgespeichert werden können und diese als Entscheidungshilfe genutzt werden kann.
INTUITION IST WIE EIN MUSKEL – TRAINING IST DAS A UND O
Intuition — ein Handeln ohne bewussten Einsatz des Verstandes. Dazu kommt es, wenn sich die Entscheidungsmuster bei vorherigen Entscheidungen verdichten. Es ist immer wichtig auf sein Bauchgefühl und die innere Stimme zu achten.
Aber auch Intuition lässt sich trainieren. Üben Sie dies bei Ihrer nächsten Entscheidung und schauen Sie was Ihr Bauchgefühl dazu sagt. Vergleichen Sie anschließend zu welchem Ergebnis Sie nach logischer Abwägung der vorliegenden Fakten kommen würden. Wägen Sie dann schlussendlich ab, was es für mögliche Auswirkungen haben wird.
Wenn Sie dies nun bei Ihren nächsten Entscheidungen machen, aktivieren Sie Ihre intuitive Eigenschaft und bekommen ein feineres Gespür dafür, was sich auf Ihrer Gefühlsebene abspielt.
VERANTWORTUNG FÜR SICH SELBST UND ANDERE ÜBERNEHMEN
Natürlich stehen für Sie, wenn Sie eine Entscheidung treffen müssen, nicht nur die persönlichen Auswirkungen, sondern auch für Ihre Mitmenschen oder Kollegen im Vordergrund. Schließlich sollten Führungskräfte nicht nur die Tragweite ihrer Entscheidungen hinsichtlich des möglichen zu erzielenden Ergebnisses bedenken, sondern auch hinsichtlich des Maßes an Auswirkungen für sich selbst und andere.
Wenn die Risiken und Szenarien betrachtet und der Nutzen erkannt wurde, sollte man springen. Denn Pragmatismus leitet sich nicht umsonst vom griechischen Wort „pragma“ für Handlung ab.
Ein Macher macht und das sollten wir uns alle zum Ziel setzen.