Motivation unter besonderen Umständen

In heutigen Zeiten müssen Führungskräfte im Umgang mit den Ängsten ihrer Mitarbeiter zeigen, dass sie gute Krisenmanager sind.

In vielen Unternehmen herrscht derzeit Krisenstimmung. Jetzt ist es umso wichtiger, den Mitarbeitern die Angst zu nehmen, oder ihnen zumindest zu helfen, die Sorgen nicht übermächtig werden zu lassen – und so für ein besseres Betriebsklima in der Krise zu sorgen.

Vor Angst gelähmte Mitarbeiter hemmen die Entwicklung eines Unternehmens. Zukunftsängste ersticken Kreativität und schüren das Misstrauen gegenüber Führungskräften, sofern diese nicht transparent handeln. Hochqualifizierte Mitarbeiter, die in Krisenzeiten den persönlichen Rückhalt ihrer Vorgesetzten vermissen, suchen nach Jobalternativen. Andere, die diesen Schritt nicht wagen, kapseln sich ab, werden unmotiviert, ziehen nicht mit den Kollegen an einem Strang…

Das Gefühl, gebraucht zu werden

Als Führungskraft musst du in der Lage sein, zu erkennen, welche Mitarbeiter mit Ängsten zu kämpfen haben. Wie nähere ich mich auffälligen oder verschlossenen Mitarbeitern an? Wie gebe ich ihnen das Gefühl gebraucht zu werden? Sorge für eine gute, motivierte, kreative Grundstimmung und verbreite Mut und Hoffnung! Nimm deinem Team die Sorgen!

In Krisenzeiten ist es wichtig, den Menschen als Menschen zu sehen – nicht als Humankapital. Mit Zahlen, Daten und Fakten zu begründen, warum du Mitarbeiter entlassen oder in Kurzarbeit schicken musst ist schlecht! In solch einer Situation muss man empathisch sein, auf Emotionen reagieren können, mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Was kannst du als Führungskraft tun, um deine Mitarbeiter in Krisenzeiten zu motivieren?

Bezieh‘ eindeutig Stellung! Koordiniere alle arbeitsteilige Prozesse. Zeige Interesse und Anteilnahme und gib deinen Mitarbeitern so Sicherheit und Vertrauen. Ein Vorgesetzter, der selbst jammert, verunsichert die Mitarbeiter enorm.

Wer selbst motiviert ist, der steckt an und kann begeistern. Geh‘ mit gutem Vorbild voran!

In der Krise ist es vor allem wichtig, sich im Unternehmen sehen zu lassen, auf Fragen der Mitarbeiter einzugehen und ehrliche Antworten zu geben. Ein Manager kann nur dann authentische und motivierende Aussagen zur Lage machen, wenn er selbst an eine positive Zukunft glaubt. Mache deinen Mitarbeitern Mut durch eine klare und verständliche Kommunikation. Erkläre, welche Maßnahmen mit welchem Ziel getroffen werden.

Schönreden oder schwarzmalen?

Weder noch! Schildere deinen Mitarbeitern realistisch und offen die Lage des Unternehmens. Binde sie in Entscheidungen ein und zeige als beweisendes Vorbild, wie sie auf Erfolgskurs kommen. Das motiviert das Team, gemeinsam zu kämpfen! Kommuniziere jeden noch so kleinen Fortschritt – das motiviert!

Einige Regeln für Lob und Anerkennung

  • Lob und Anerkennung müssen echt und authentisch sein:
    • Ehrliches Lob und aufrichtige Anerkennung.
    • Unehrliches und strategisches Lob wird als solches durchschaut.
  • Lob und Anerkennung müssen spezifisch sein:
    • Nicht lediglich „gut gemacht“, sondern:
    • Welche Leistungen genau, welche positiven Auswirkungen, welche persönlichen Qualitäten werden gelobt?
  • Nicht nur Überdurchschnittliches anerkennen:
    • Also nicht nur einmal im Jahr, sondern. … 
    • … auch Kleinigkeiten, Selbstverständliches oder regelmäßige Leistungen.
  • Anerkennung – wenn öffentlich – so zollen, 
    • dass sich die anderen im Team nicht kritisiert oder abgewertet fühlen. 
  • Lob und Anerkennung kannst du auch nonverbal zollen:
    • Kleine Aufmerksamkeiten (Kuchen, Buch, Tickets etc.).
    • Mitarbeiter dabei „ertappen“, wie sie etwas Richtiges oder Gutes tun und dafür loben.

Offen sein für Ideen!

Bleibe immer offen für Anregungen von deinen Mitarbeitern. Kreative Mitarbeiter im Team sind wichtig – und gerade in Krisensituationen brauchen diese Mitarbeiter die Freiheit zum Mitdenken. Lass‘ deine Mitarbeiter spüren, dass du offen für Ideen bist.

Um diese Kreativität im Team anzuregen stehen dir als Führungskraft 3 substanzielle Tools zur Verfügung:

Beweisendes Vorbild sein

Eine Führungskraft die „vormacht“ ist immer effektiver als eine Führungskraft die „vorgibt“. Zeige deinem Team gerade in Zeiten wie diesen, dass du Verantwortung übernimmst und mitkämpfst. Denn gerade in Phasen großer Unsicherheit neigen wir dazu, uns Orientierung zu suchen. Deine Aufgabe ist es jetzt genau diese Orientierung zu geben.

Für Ziele sorgen

Meistens sind wir selbst unsere größten Kritiker. Wir nehmen negatives Feedback ernster als positives und stecken unsere Ziele auch nach diesem Selbstverständnis. Führungskräfte müssen wissen, wie sie mit dieser Herausforderung umgehen. Traue deinen Mitarbeitern mehr zu, als sie sich selbst zutrauen und hilf ihnen dann, diese Erwartungen zu erfüllen. Ziele sind wichtig und geben zusätzliche Orientierung. Nutze dieses Tools, um deinen Mitarbeitern zu helfen über sich selbst hinauszuwachsen.

Lob, Anerkennung und Kritik

Lob, Anerkennung und Kritik helfen uns zu verstehen, ob wir auf Zielkurs sind. Hilf deinen Mitarbeitern dabei ihre Ziele zu erreichen, indem du ihnen regelmäßig Feedback gibst. Hier geht es nicht um Kontrolle, sondern um einen Blick von außen.

Delegieren in der Krise

Die Angst vor Fehlern oder falschen Entscheidungen ist in der Krise groß. Also mache ich am besten alles selbst, damit nichts schief geht?! – Falsch! Traue dich, auch in unsicheren Zeiten Aufgaben abzugeben. Gib dabei genaue Ziele sowie grobe Rahmenbedingungen vor – kontrolliere aber nicht jeden Arbeitsschritt. Gib deinen Mitarbeitern Verantwortung und sie werden sich für das Unternehmen einsetzen! Das entlastet dich als Führungskraft und gibt dir Raum, dich auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren.

Hierfür müssen die Rollen im Team glasklar sein. Eine Krise trifft uns fast immer mehr oder weniger unerwartet. Umso wichtiger ist es, agieren zu können und schnell ins Handeln zu kommen, um die Herausforderung in den Griff zu bekommen.

Ein strukturiertes Team mit festen Rollen ist essenziell um agil handeln zu können. Das Hauptziel ist es, dass in einer Situation, in der etwas schief geht, jeder weiß, was zu tun ist – ohne dass man es sagen muss. Du wirst im Moment der Herausforderung keine Zeit haben ein Team zu bilden, also solltest du es vorher erledigen.

Entwicklung in der Krise

Jede Krise endet irgendwann. Und dann brauchst du starke Mitarbeiter. Lasse nicht außer Acht, auch während einer Krise in die Weiterentwicklung deiner Mitarbeiter zu investieren. Biete deinen Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln. Das Unternehmen profitiert davon und deine Mitarbeiter bleiben motiviert.

Auf welche Themen kommt es gerade jetzt an?

Führung

Das kontinuierliche Thema für Führungskräfte ist die Veränderung: Digitalisierung, immer schnellere Märkte, globalisierte Warenströme, der Kunde von heute, die Generation Y im Unternehmen, agile Teams und interne Prozesse, Innovation und Disruption: Alles fordert ständigen Wandel – Change!

Interpretiere als Führungskraft diesen Wandel als Chance, und führe dein Team durch die sich ständig ändernden Bedingungen mit Erfolg.

Wirksame Kommunikation ist hier ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Veränderungsprozess. Erst verstehen, dann verstanden werden. Erkenne Motive und Ängste, sieh die Chancen, packe beherzt an und verbessere deine Ergebnisse, indem du Veränderung proaktiv gestaltest.

Hinzu kommt, dass wir momentan mit der Generation der Baby-Boomer, der Gen X, der Gen Y und der Gen Z vier Generationen an Mitarbeitern und (heranwachsenden) Führungskräften in den Unternehmen haben (und die fünfte, die Gen „ABC-Schützen“ in den Ausbildungsstätten), die alle unterschiedliche Erfahrungen und Kompetenzen mitbringen und verschiedenste Erwartungen und Führungsmodelle haben. Heute ist es wichtiger denn je, diese Motive zu kennen und den Rahmen zu bieten, in dem sich diese Talente entwickeln können.

Vertrieb

Der Vertrieb als Schnittstelle zwischen Kunde und dem Unternehmen entscheidet maßgeblich über den Erfolg deines Unternehmens. Früher als anderswo spüren wir dort Veränderungen im Kundenbedarf und Kundenverhalten. Der Kunde ist der entscheidende Faktor für den Unternehmenserfolg.

Exzellent ausgebildete und hochmotivierte Vertriebsmitarbeiter, die einer klaren Unternehmensstrategie folgen, machen darum den Unterschied zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Unternehmen aus!

Heute ist es wichtiger denn je, dass Verkäufer den Herausforderungen der digitalen Transformation erfolgreich zu begegnen. Von der inneren Einstellung über Arbeitsplanung, den Verkaufskreislauf und die Grundlagen der Kommunikation, dem Umgang mit der Customer Journey und dem hybriden Kaufverhalten des smarten Kunden, bis hin zu anspruchsvollen Verhandlungssituationen.

Hier gilt: „Kaufen lassen ist das neue Verkaufen!“. Betrachte dich und deine Mannschaft nicht als Verkäufer, die ihren „Opfern“ um jeden Preis etwas aufzwingen möchten. Der smarte Kunde von heute benötigt Entscheidungshelfer, die ihm durch gute Fragen helfen, die richtige Entscheidung selbst zu treffen.

Jeder ist anders

Wenn du deine Mitarbeiter in Krisenzeiten zu Höchstleistungen motivieren willst, solltest du verstehen, was sie antreibt. Jeder Mensch hat andere Motive.

Schaffe Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, im täglichen Wirtschaften eine Übereinstimmung zwischen den Bedürfnissen des Einzelnen und dem Wirtschaftszweck des Unternehmens zu schaffen.

Wir unterscheiden zwei Arten von Motivation:

Eigenmotivation

Intrinsische Motivation meint, dass Anreize von der Aufgabe oder Tätigkeit selbst aus gehen, etwa Spaß, Erfüllung, Selbstbestätigung, Herausforderung, Abwechslung, eben „um der Sache selbst willen“. Eigenmotivation kannst du nicht direkt abfordern – ebenso wenig wie Kreativität – sondern allenfalls die Rahmenbedingungen schaffen, die dazu führen, dass deine Mitarbeiter Eigenmotivation entwickeln und einbringen.

Fremdmotivation 

Bei der extrinsischen Motivation geben äußere, nicht in der Sache liegende Anreize geben den Ausschlag. Beispiele hier sind das Streben nach Anerkennung, Angst vor Strafe, Vermeidung von Missbilligung durch die Gruppe, Geld, Sachpreise, Karrierechancen und viele weitere.

Sprich regelmäßig mit deinen Mitarbeitern und lerne sie als Menschen kennen. Nur so kannst du individuell auf sie eingehen und sie fühlen sich verstanden.

Empfehlung

Die aktuelle Situation stellt alle Unternehmen und ihre Mitarbeiter vor nie dagewesene Herausforderungen..

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