VUKA & stabiles Ich

Selbstführung & Eigenmanagement

Ein stabiles ICH in der VUKA-Welt  

Im Zuge der Digitalisierung wandelt sich unsere Arbeitswelt immer rasanter und gewinnt zunehmend an Komplexität. Die beiden amerikanischen Wirtschafts- und Organisationswissenschaftler Warren Bennis und Burt Nanus prägten für dieses Phänomen erstmals den Begriff der VUKA-Welt. Damit ist die volatile, unsichere, komplexe und ambivalente Welt gemeint, in der wir leben und arbeiten. Vor allem für diejenigen, die das Thema Unternehmenskommunikation und Digitalisierung interessiert, ist ein neues Zeitalter angebrochen. Die VUKA-Welt birgt viele Herausforderungen und fordert uns auf neuartige Weise –  Um in dieser Welt zu bestehen, sind daher ein hohes Maß an innerer Stärke und Selbsterkenntnis gefordert!  

Durch die erhöhte Komplexität und erforderliche Flexibilität dieser neuen Arbeitswelt geraten die menschlichen Grundbedürfnisse Sicherheit und Orientierung immer wieder ins Wanken. Passiert dies über einen längeren Zeitraum, ist es entscheidend, wie wir als Menschen darauf reagieren. Im besten Fall kann uns das erfolgreiche Meistern von Aufgaben stärker machen. Im schlechtesten Fall führen die erhöhten Anforderungen dazu, dass wir uns erschöpft und überfordert fühlen. Umso wichtiger ist es, die eigene Selbstkompetenz zu steigern und die Persönlichkeit zu festigen.  Wir als Trainer spielen dabei eine große Rolle! Zum einen unterstützen wir unsere Kunden darin, genau das zu schaffen: Persönlichkeitsstarke Führungskräfte und Mitarbeitende zu fördern, hin zur Selbsterkenntnis und einer klaren Haltung. Auf der anderen Seite ist es ebenso für unser eigenes Arbeiten wichtig, auf unsere Kompetenzen zu vertrauen und unsere Ressourcen richtig einzusetzen, damit unsere Arbeit Spaß macht.  

Stabiles Ich in der VUKA-Welt

Mit unseren Kunden sollten wir daher intensiver an Themen der Persönlichkeitsentwicklung arbeiten und helfen, dass Unternehmen zukunftsfähig bleiben. Wir können Mitarbeitende stärken, indem wir sie ermutigen, auf ihre Fähigkeiten und Potenziale zu vertrauen. Für uns selbst als Trainer und auch für Führungskräfte ist es wichtig, achtsam zu sein und im Alltag genügend Entspannungsphasen einzubauen. Es kann hilfreich sein, sich jeden Tag 2-3 Minuten Zeit zu nehmen, um über den Tag zu reflektieren. Auch Meditation und Sport sind Techniken, die uns helfen, unser inneres Gleichgewicht zu behalten und Stärke von innen heraus zu kreieren.    

Es ist eine spannende Zeit für uns Trainer, aber auch für unsere Kunden!   

Also was können wir jetzt tun, um in dieser VUKA-Welt uns als Trainer oder Führungskräfte und auch unsere Mitarbeiter zu unterstützen, diese Herausforderung zu meistern? 

1. Auftrag zur Zukunftsgestaltung 

Die Wahl, die wir angesichts einer Krise haben, ist die gleiche wie bei jeder Herausforderung. Wir müssen uns entscheiden: Wollen wir diese Situation als Hindernis sehen, uns als Opfer fühlen? Wollen wir hoffen, möglichst schnell zu alten Routinen zurückkehren zu können? Oder entscheiden wir uns dafür, die Situation aktiv anzunehmen? Ja! Werden wir zum Gestalter, zur Gestalterin unserer Zukunft und der unseres Unternehmens. 

Denn wählen wir letzteres, können wir uns darauf fokussieren, was wirklich zählt. Etwa die Verantwortung, die wir alle haben: für Kunden, für Teilnehmer, für Mitarbeiter, für Stakeholder. Diese Verantwortung sollten wir uns als Unternehmer, Führungskräfte, Trainerinnen und Trainer mehr denn je bewusst machen – und als Vorbilder vorangehen. Wir müssen uns selbst orientieren, uns einen festen Stand verschaffen um von dort aus als Vorbilder voranzugehen, anderen Orientierung zu bieten und eben bei allen Herausforderungen auch immer die in ihnen enthaltenen Chancen sehen. 

2. Mit alten Routinen brechen 

Geänderte Umstände zwingen uns wie kaum etwas anderes dazu, unsere Routinen und Glaubenssätze zu überdenken. Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben: Wer bisher skeptisch gegenüber Tools wie Microsoft Teams oder Zoom war, erlebt gerade, wie sich solche Haltungen beinahe über Nacht ändern. Ein ähnliches Umdenken und Überdenken hilft vielleicht auch, den Work Flow zu optimieren oder alte Strukturen, deren einzige Daseinsberechtigung mittlerweile der Satz “Das haben wir schon immer so gemacht” geworden ist, zu überwinden. 

Die aktuellen Veränderungen bieten uns die Gelegenheit dazu. Da wir plötzlich beinahe exklusiv auf Distanz arbeiten, haben wir genau in diesem Moment die Chance, neue Regeln auszutesten, wirksame Kommunikation und Routinen aufzubauen und so ein anderes Selbstverständnis für uns selbst und unsere Arbeit zu erschaffen. So werden wir ganz nebenbei auch zu Experten in Zeitmanagement oder der Nutzung digitaler Tools und eignen uns Fähigkeiten an, die wir morgen brauchen werden, um weiterhin erfolgreich zu sein. 

3. Kraftquellen finden und Wertschätzung teilen 

Der Druck, der in Veränderungsprozessen auf uns allen liegt, kann schnell zu einem Gefühl der Frustration führen. Temporäre Fluchtmöglichkeiten, die kleinen Auszeiten, die wir uns in unserem Alltag schaffen können, sind dafür ein wichtiger Gegenpol. Deshalb ist es für und alle wichtig, uns auf das zu fokussieren, was uns Kraft bringt und uns hilft, wirksam und motiviert zu bleiben. 

Eine gute Methode dazu ist das Resultatsjournal: 

In einem wöchentlichen Termin mit einem selbst wird eine stille Stunde reserviert, in der man für sich die nachfolgenden Fragen beantwortet:  

  • Was ist in der vergangenen Woche gut gelaufen? 
  • Was hätte besser laufen können?
  • Und wie?

Dieses “good now, better how”-Prinzip hat sich bewährt. Es hilft, sich selbst treu zu bleiben und weiter dazuzulernen. Sich selbst wertzuschätzen, für das, was man geleistet hat, aber gleichzeitig nie das Ziel vor Augen zu verlieren. So kann die aktuelle Situation als Trainingslager für das eigene Selbst genutzt werden, aus dem sich auch die Kraft schöpfen lässt, um den Menschen im eigenen Umfeld mit echter Wertschätzung zu begegnen.  

Denn nur wer stark ist, kann anderen etwas geben. 

4. Die Zukunft entwerfen 

Zuletzt sollten wir nie vergessen, dass jede Herausforderung irgendwann bewältigt ist. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre werden wir feststellen, dass Veränderungen momentan schneller als jemals zuvor passieren – und doch werden wir nie wieder langsamere Veränderungen erleben als jetzt gerade in diesem Moment. Auf diese neue Welt sollten wir uns vorbereiten

  • Wie soll unser Unternehmen aufgestellt sein und wie können wir dieses Ziel durch Expertise und Wissen von Innen und Außen erreichen? 
  • Was können wir als Führungskräfte, Unternehmer, Mitarbeiter und Trainer dazu beitragen, das Bewusstsein unseres Teams und unserer Kunden zu schärfen? 
  • Wie können wir selbst zu besseren Ergebnissen beitragen? 
  • Wie können wir uns selbst und unser Team in Zukunft führen?

Gefragt ist eine Vision, auf der wir mit unserem Team hinarbeiten können – und die uns gemeinsam hilft, zu Gestaltern zu werden. 

5. Im Austausch wachsen 

Der Austausch mit Gleichgesinnten auf Augenhöhe kann eine gute Quelle für Inspiration sein. Ich erlebe aktuell in digitalen Mastermind-Gruppen per Zoom Calls jede Woche erneut, wie wichtig das ist. Wer kooperiert und in Kontakt mit anderen bleibt, wird regelmäßig neue Ideen entwickeln und sein Selbstbild und Selbstverständnis im Vergleich zu anderen klarer definieren können. So wird es einfacher zu erkennen und zu definieren, wofür man selbst steht und gleichzeitig diese (Mehr-)Werte mit anderen teilt. Durch die gemeinsame Dynamik auf hohem Niveau entstehen auch neue Kraft und Energie. Und wer als Trainer sein eigenes “Produkt” ist, für den ist das eine wichtige Bedingung, um dauerhaft erfolgreich zu sein. 

Wenn wir eine eigene Vision entwickeln und aktiv und beherzt darauf hinarbeiten, ohne dabei uns selbst in diesem Moment aus den Augen zu verlieren, können wir Orientierung anbieten: zuerst einmal für uns selbst. Denn das ist der Grundstein dafür. Auch für unser Team, unsere Kunden und unsere Teilnehmer vorangehen zu können und ihnen zu zeigen, welchen Weg wir und dieser VUKA-Welt beschreiten möchten. 

Ich freue mich, mit dieser Veränderung mitzugehen und gemeinsam immer weiter zu lernen. Mein Motto: Spaß bringt Erfolg und Erfolg bringt Spaß!  

Empfehlung

Um dich in der aktuellen Situation dabei zu unterstützen, dein Unternehmen auf Kurs zu halten und für eine erfolgreiche Zukunft zu positionieren, bietet Unternehmer, Redner und Autor, Andreas Buhr jeden Dienstag, ein kostenfreies Webinar an.

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